Der Begriff Arthritis stammt aus dem Griechischen und bedeutet Gelenkentzündung. Die Ursachen dafür, dass sich ein oder mehrere Gelenke entzünden, können unterschiedlich sein. Speziell bei Gicht-Arthritis und Gelenk-Rheuma spielt die Ernährung eine bedeutende Rolle. In diesen Fällen ist die richtige Ernährungsweise eine wichtige Ergänzung zur medikamentösen Behandlung.
Ernährung bei Gicht-Arthritis
Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die – im Gegensatz zu anderen rheumatischen Erkrankungen – heilbar ist, wenn frühzeitig eine Behandlung eingeleitet wird. Bei diesem Leiden kommt es zu erhöhten Harnsäurewerten im Blut. Harnsäure ist ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, das normalerweise über die Nieren ausgeschieden wird. Bei manchen Menschen ist die Ausscheidung beeinträchtigt, sodass die Harnsäure-Konzentrationen steigen und es zu Ablagerungen – sogenannten Harnsäure-Kristallen – in den Gelenken kommen kann. In der Folge kann es zu sehr schmerzhaften Gelenkentzündungen (Gicht-Arthritis) kommen. Typischerweise tritt die Gelenkentzündung im Grundgelenk des großen Zehs auf und ist sehr schmerzhaft. Bei chronischem Verlauf kann das Gelenk auch Schaden nehmen. Für die Behandlung der Gicht stehen heute wirksame Medikamente zu Verfügung. Oft ist aber auch eine Ernährungsumstellung erforderlich. Dabei kommt es auf den Purin-Gehalt der Nahrung an. Denn Purine werden im Körper zu Harnsäure umgewandelt. Menschen, die zu hohen Harnsäurewerten und Gichtanfällen neigen, sollten daher purinreiche Lebensmittel meiden. Einen hohen Gehalt weisen vor allem Fleisch und Hülsenfrüchte auf.
Purinarme Lebensmittel: z. B. Milch, Joghurt, Eier, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Weizen, Salatgurke, Tomate, Paprika, Blumenkohl, Obst.
Purinreiche Lebensmittel: z. B. Innereien, Fleisch, Hähnchen, Fisch, Linsen, Erbsen, Schinken.
Gut zu wissen:
Auch alkoholische Getränke können den Harnsäurewert nach oben treiben. Denn Alkohol hemmt die Ausscheidung von Harnsäure. Bier enthält zusätzlich selbst Purine.
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Als Rheuma wird im Volksmund die häufigste Form der chronischen Gelenkentzündung bezeichnet – die sogenannte rheumatoide Arthritis. Tatsächlich ist Rheuma aber ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Erkrankungen, die durch unterschiedliche Beschwerden und Ursachen gekennzeichnet sind. Wichtige Beispiele sind:
Rheumatoide Arthritis
Psoriasis-Arthritis
Morbus Bechterew
Osteoporose
Gicht
Arthritis und Ernährung – worauf kommt es an?
Was man im Volksmund als „Gelenk-Rheuma“ bezeichnet, heißt im Fachjargon „rheumatoide Arthritis“. Sie gehört genauso wie die „Psoriasis-Arthritis“, die bei Menschen mit Schuppenflechte auftreten kann, zu den chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. Eine Heilung ist bisher nicht möglich, doch mit einer geeigneten Behandlung lassen sich beide Erkrankungen oft gut in den Griff bekommen. Neben Medikamenten und Bewegung spielt dabei auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Denn die vorherrschenden Entzündungsprozesse im Körper können durch bestimmte Lebensmittel befeuert werden. Dabei spielt der Gehalt an Arachidonsäure eine ausschlaggebende Rolle. Denn aus ihr werden im Körper entzündungsfördernde Botenstoffe (Prostaglandine) gebildet, die Schmerzen, Schwellungen und Überwärmung der Gelenke verursachen. Folglich ist das primäre Ziel, nicht zu viel Arachidonsäure mit der Nahrung aufzunehmen. Es gibt jedoch noch weitere Stellschrauben, an denen sich drehen lässt.
Arthritis: Symptome
1 / 3
Geschwollene Gelenke
2 / 3
Gelenkschmerzen
3 / 3
Rötung & Überwärmung
Wichtig
Eine Ernährungsumstellung ist kein Allheilmittel. Die zuverlässige Entzündungshemmung, wie sie mit den modernen Rheuma-Medikamenten erreicht wird, kann durch keine Diät ersetzt werden. Doch wer einige wenige Grundsätze bei der Auswahl seiner Speisen befolgt, kann viel erreichen.
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Tierische Produkte reduzieren
Fleisch, Wurst, Milch und Eier – Produkte tierischen Ursprungs enthalten die sogenannte Arachidonsäure. Diese Fettsäure befeuert Entzündungsprozesse im Körper und kommt vor allem in Innereinen und Fleisch in größeren Mengen vor. Daher wird Menschen mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen eine pflanzenbetonte Kost empfohlen. Denn schon durch zwei kleine Fleischmahlzeiten pro Woche wird die maximal empfohlene Wochenration an Arachidonsäure (350 mg) erreicht.
Schränken Sie den Verzehr von Fleisch und Wurst so weit wie möglich ein. Innereien sollten ganz gemieden werden.
Wählen Sie bei Milchprodukten die fettarmen Varianten.
Verzichten Sie möglichst auf Eier.
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Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend
Ein weiterer Weg, um die entzündungsfördernde Arachidonsäure zu verdrängen, ist es, Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen. Durch eine ausreichende Zufuhr an diesen „gesunden“ Fetten kann bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen offenbar eine deutliche Besserung erzielt werden. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel:
Fettreicher Seefisch wie Hering, Lachs und Makrele.
Bestimmte Pflanzenöle wie etwa Lein-, Raps- und Walnussöl
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Antioxidantien
Die dritte Strategie, um Entzündungen im Körper durch die Ernährung abzumildern sind Antioxidantien. Denn sie können die Bildung von Entzündungsstoffen aus Arachidonsäure drosseln. Zu den wichtigsten Antioxidantien zählen Vitamin C, Vitamin E und Selen. Die beiden zuletzt genannten Nährstoffe nehmen wir über die normale Kost oft nicht in ausreichendem Maße auf.
Extra-Tipp:
Viele Gewürze wie Curry, Ingwer, Knoblauch oder Kümmel sind besonders reich an Antioxidantien.
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Fasten bei Rheuma
Durch zeitweiliges Fasten lässt sich innerhalb von zwei Tagen eine deutliche Besserung der Beschwerden erreichen. Die Erklärung ist recht simpel – schließlich wird die Zufuhr an Arachidonsäure, die die Entzündungen fördert, „gekappt“. Darüber hinaus scheint aber auch der Abbau von Bauchfett während des zeitweiligen Nahrungsverzichts positive Effekte zu haben. Denn in diesem speziellen Fettgewebe werden vermehrt Botenstoffe gebildet, die ebenfalls Entzündungsprozesse im Körper fördern können.
Das Problem: Fasten ist natürlich keine langfristige Ernährungsweise. Auch wenn Sie kurzzeitig Fasten möchten, sollten Sie dies vorab mit Ihrem Arzt absprechen.
Gut zu wissen:
Von einseitigen „Rheuma-Diäten“ ist abzuraten. Denn sie können zur Folge haben, dass dem Körper zu wenig Nährstoffe zugeführt werden.
Arthritis: Behandlung
Medikamente je nach zugrundeliegender Ursache:
Antibiotika bei bakterieller Arthritis
Rheuma-Medikamente bei rheumatoider Arthritis
Kortison als starker Entzündungshemmer: Nur zeitlich begrenzt
Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken: Bei Rheuma oder Psoriasis-Arthritis
Zur Schmerzlinderung:
Gelenk ruhigstellen und hochlagern
Kortisonfreie Schmerzmittel (NSAR)
Kälteanwendungen
Weitere Behandlungsmaßnahmen:
Physiotherapie und Ergotherapie bei chronischer Arthritis
Ggf. chirurgische Eingriffe
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